Holzbau
9. November 2017

Holzbau Kompakt – Urbaner Holzbau

Der Fachvortrag „Urbaner Holzbau“ von Univ. Prof. Tom Kaden bildete den 3. Fachvortrag der Veranstaltungsreihe „Holzbau Kompakt. Aus der Praxis für die Praxis.“ an der Technischen Hochschule Nürnberg.

Tom Kaden begann sein Referat mit einem Zitat von Niklas Maak: „Was ist wirklich ökologisch? Nicht die locker in die Landschaft gewürfelte Nullenergie-Siedlung, sondern die hochverdichtete, kluge Stadtarchitektur, die das Pendeln in die Vorstädte unnötig macht.“ Dazu sei Holz der ideale Baustoff, der wieder neu entdeckt würde, so Kaden. Mit dem traditionellen Holzbau aus Japan, dem deutschen Fachwerk oder Blockhütten aus dem alpinen Raum hat der moderne Holzbau nicht mehr viel gemein. „Oft ist Holz als solches gar nicht erkennbar. Das macht aber nichts, da es trotzdem seine vielen Vorteile optimal ausspielen kann“, so Tom Kaden. Und das ist primär der Klimaschutzgedanke, die emissionsarme Herstellung der Werkstoffe und die Möglichkeit der hohen Vorfertigung. Schöne sichtbare Holzoberflächen sind ein netter Nebeneffekt. Um den Holzbau konkurrenzfähig zu machen sei es aber nötig Holz primär als reinen Baustoff zu betrachten, den man ggf. auf unsichtbar lässt, wenn es denn der Bauherr wünscht. Hauptsache ist, das Haus wird aus Holz gebaut.

Univ. Prof. Tom Kaden stellen Holz als idealen Baustoff für die moderne urbane Architektur vor.

Tom Kaden stellte auch das von ihm entworfene Holzgebäude „e3“ in Berlin vor, dem ersten 7-geschoßigen Holzbau und mit 24 Metern höchstem Holzbau Deutschlands. Auch hier sei von außen kein Holz erkennbar, da dies vom Bauherren so gewünscht wurde. Holz war aber dennoch das ideale Baumaterial, da mit dem „e3“ eine Baulücke zwischen Bestandsgebäuden geschlossen wurde. Die vorgefertigten Bauelemente machten es möglich ein Stockwerk innerhalb einer Woche zu errichten und so die Baustellenbelastungen für die Anwohner möglichst gering zu halten. Solche Leuchtturmprojekte, wie auch das Studentenwohnheim in Vancouver oder das Gebäude „Treet“ im norweigischen Bergen seien einerseits wichtig um die Leistungsfähigkeit des modernen Holzbaus zu bewerben. Andererseits liegt die Zukunft des Holzbaus laut Kaden eher im Bereich der von Gebäuden die bis zu 5 Geschoßen hoch sind, da diese Gebäude eher nachgefragt würden. Ein weiteres großes Potenial sieht der Architekt zudem in der Aufstockung von Holzgebäuden, wie er an einem Beispiel einer derzeit laufenden Sarnierung in Berlin zeigte. Der Vortrag von Tom Kaden verdeutlichte einmal mehr: Holzbau hat Zukunft. Auch oder vielleicht gerade im urbanen Bereich.

Bauen auf Holz als Baustoff: Die Professoren der TH Nürnberg, Simon und Krippner, sowie Michael Höcker (proHolz Bayern) und Univ. Prof. Tom Kaden

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