BaySF Information: Ausblick auf die Borkenkäfersaison 2025: Gute Ausgangslage, aber Wetter bleibt Schlüsselfaktor
Die Bayerischen Staatsforsten blicken mit vorsichtigem Optimismus auf die bevorstehende Borkenkäfersaison. „Um es kurz zu sagen: Wir haben eine gute Ausgangslage, aber das Wetter ist entscheidend!“, bringt es ein Sprecher der Bayerischen Staatsforsten auf den Punkt. Das vergangene Jahr hat durch regelmäßige Niederschläge nicht nur dem Wald gutgetan, sondern auch geholfen, die Schadholzmengen im Vergleich zum Vorjahr erheblich zu reduzieren. Ein weiterer wichtiger Erfolg: Durch gezielte Maßnahmen im Herbst und Winter konnte die Ausgangspopulation des Borkenkäfers deutlich gesenkt werden. Ein zentraler Baustein dabei war die bayernweite Kampagne „Sauber durch den Winter“, die gemeinsam mit dem Waldbesitzerverband, der Forstverwaltung sowie dem Verband Familienbetriebe Land und Forst ins Leben gerufen wurde. Ziel war es, möglichst alle befallenen Käferbäume rechtzeitig zu erkennen und aus dem Wald zu entfernen. Dies ist deshalb so wichtig, weil die Käfer vor allem unter der Rinde der Bäume überwintern und nicht im Boden. Viele dieser Überwinterungsbäume sind erst nach strengen Frostnächten erkennbar, was eine regelmäßige Kontrolle erforderlich macht.
Unsere Forstbetriebe waren hier mit großem Engagement am Werk und sind auch noch immer konsequent auf der Suche und am Beseitigen der letzten verbliebenen Käferbäume.“, so der Sprecher weiter. Ziel sei es, mit einem möglichst „sauberen“ Wald in die neue Saison zu starten.
Wann genau der Borkenkäfer mit dem Schwärmen beginnt, hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab: der Temperatur und der Tageslänge. Ab etwa 16,5 Grad Celsius und 14 Stunden Tageslicht werden die Käfer aktiv. In den Jahren 2021 bis 2023 lag der Schwärmstart regelmäßig Anfang Mai, im vergangenen Jahr jedoch bereits Anfang April. Daher sehen die Försterinnen und Förster den aktuellen Temperatursturz mit Erleichterung.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Wasserversorgung der Bäume. Nur gut mit Wasser versorgte Fichten sind in der Lage, sich gegen Borkenkäferbefall zur Wehr zu setzen. Der Winter 2024/25 war allerdings – abgesehen vom Januar – eher niederschlagsarm. Vor allem im Februar und März fiel vielerorts bis zu 80 Prozent weniger Regen als im langjährigen Mittel (1961–1990). Daten der Waldklimastationen der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft zeigen zwar momentan noch eine überwiegend ausreichende Bodenfeuchte, allerdings sind bereits erste kritische Entwicklungen sichtbar. Besonders im Frankenwald – einem Hotspot der Borkenkäferaktivität mit flachgründigen Böden – wird ein Rückgang der Bodenfeuchte registriert. Auch in Regionen wie dem Raum Nürnberg gibt es bereits jetzt deutliche Defizite in der Bodenwasserversorgung.
„Wir hoffen auf eine ähnliche Entwicklung wie im vergangenen Jahr“, betont der Sprecher der Bayerischen Staatsforsten. „Damals haben uns vor allem die ergiebigen Niederschläge im Mai und Juni sehr geholfen, um die Widerstandskraft der Wälder zu stärken und die Borkenkäfer in Schach zu halten.“
Fazit: Die Bayerischen Staatsforsten haben ihre Hausaufgaben gemacht. Die Ausgangslage für die Borkenkäfersaison 2025 ist dank umfangreicher Maßnahmen vielversprechend. Doch über den weiteren Verlauf entscheidet vor allem eines: das Wetter.
Die Bilder im Anhang können Sie selbstverständlich kostenfrei im Rahmen der Berichterstattung nutzen. Fotocredit: Martin Hertel / Bayerische Staatsforsten