Holzbau
6. Oktober 2017

Bauen mit Holz – klimagerecht, langlebig und schön

proHolz Bayern startete am Freitag, den 06. Oktober 2017 in Weilheim ein neues Veranstaltungsformat.

Das Interaktive Forum Bauen mit Holz – klimagerecht, langlebig und schön zeigte den Holzbau in seinen vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten vom Wohnungsbau über den Gewerbebau bis hin zu kommunalen und landwirtschaftlichen Bauten.
In Ihrem Grußwort wies Landrätin Andrea Jochner-Weiß auf die hohe Bedeutung der Forst- und Holzwirtschaft für die Region hin. Holz stehe für Tradition und Fortschritt und passe daher sehr gut zum Landkreis Weilheim-Schongau, so die Landrätin. Weilheims 2. Bürgermeister Horst Martin verwies auf Holz als umweltfreundliche Variante des Bauens, da Holz vor der Haustüre wächst und zum Klimaschutz beiträgt. „Das muss noch stärker in das Bewusstsein der Bürger“, forderte Martin.

Impulsreferate bildeten den fachlichen Einstieg in die Themen und schlugen die Brücke zwischen Forstwirtschaft und Holzverwendung.

Holz – Baustoff für heute und morgen

In dem ersten Impulsreferat stelle Marco Walbrecker vom AELF Weilheim die Situation der Forstwirtschaft in Bayern vor. So sind in Bayern 37 % der Landesfläche bewaldet. Mit 396 Kubikmeter Holz pro Hektar steht in Bayern so viel Holz wie nirgends sonst in Europa. Alleine die Landkreise Starnberg, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen besitzen eine Waldfläche von rund 92.100 Hektar. Da all diese Flächen nachhaltig bewirtschaftet werden, ist auch für zukünftige Bauvorhaben ausreichend Holz vorhanden.

Der Architekt Florian Lichtblau schlug anschließend die Brücke zum Holzbau und stellte 3 seiner Projekte vor. Eines davon war die Fassadenrenovierung der GWG München. Hier wurde die Fassade eines Wohnblockes Baujahr 1958 mit Holz renoviert. „Gerade in Städten sei es wichtig vorhandene Bausubstanz zu erhalten“, so der Architekt. „Der Baustoff Holz bietet eine sehr gute Möglichkeit bestehende Gebäude energetisch zu sarnieren.“ Gebaut wurde nach TES EnergyFacade. Dies ist ein vorgefertigtes Holzbausystem für Sanierungsmethoden, die einen energetisch hocheffizienten Standard erreichen.

Nach den einführenden Referaten tauschten sich Referenten und Teilnehmer in Fachforen zu den unterschiedlichen Themena aus.

Ob kommunal, gewerblich, urban oder Landwirtschaft. Holz bietet immer gute Lösungen

Der Architekt Jochen Simon von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) berichtete über Einsatzmöglichkeiten von Holz im landwirtschaftlichen Bauwesen. Als Beispiel rechnete er den Holzbedarf für einen Stall mit 170 Tierplätzen vor. Dieser liegt bei 217 Kubikmeter Schnittholz, was rund 445 Festmetern Rundholz entspricht. Um dieses Rundholz nachhaltig zu erzeugen sind laut Berechnungen der LfL  5,5 Hektar Waldfläche notwendig. Ein Landwirt kann so auf realtiv geringer Fläche den Rohstoff für sein Gebäude kostengünstig selbst erzeugen. Dies mach Holz zu einem sehr guten Baustoff für landwirtschaftliche Gebäude.

Architekt Martin Hirner stellte vor, dass derzeit im kommunalen Bereich vor allem Kindertagesstätten, Schulen und Kindergärten aus Holz gebaut würden. Dies liege vor allem an der kurzen Bauzeit, der hohen Nutzerakzeptanz, und an der regionalen Verfügbarkeit des nachwachsenden Rohstoffes, aber auch daran, dass in Holzgebäuden die Luftqualität merklich höher ist als in anderen Gebäuden. Als Beispiele nannte Hirner unter anderem seine Projekte Kindertagesstätte Holzkirchen, Kinderhaus Erding und Kinderhaus Dietersheim.

Die Architektin Regina Gaigl zeigte auf, welche Potentiale Holz im Gewerbebau hat. Zu Holzleimbindern verarbeitet lassen sich Hallen von bis zu 150 Metern Tragweite ohne Zwischenstützen überspannen. Holzbauten fügen sich zudem sehr gut in den ländlichen Raum ein und bieten eine funktional überzeugende wie werbewirksame Gestaltung der Gebäude und Außenanlagen.

Der Holzbauunternehmer Alexander Gumpp berichtete, dass Holzgebäude im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser einen steigenden Anteil am Gesamtmarkt haben. Derzeit beträgt der Anteil der Holzbauquote in diesem Bereich rund 20%. Aber auch in der schnellen Schaffung von günstigem Wohnraum bietet Holz sehr gute Lösungen. So biete ein Robuster Holzbau mit sehr hoher Standardisierung und geringem Wartungsaufwand.

Die Organisatoren den Interaktiven Forums zusammen mit den Referenten und Ehrengästen.

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