Holzbau
8. März 2018

Ausgezeichnete Beratung im ausgezeichneten Gebäude

Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen bot aus mehreren Gründen einen optimalen Rahmen für das Interaktive Forum „Bauen mit Holz – klimagerecht, langlebig und schön“ während des Klimafühlings Oberland 2018.

Zum einen ist die Landkreisfläche zu 49 Prozent mit Wald bedeckt. Der nachwachsende Bau-, Werk- und Energiestoff Holz spielt hier somit seit jeher eine große Rolle. Zum anderen wurde das Finanzamt in Holzbauweise errichtet und erhielt unter anderem den Deutschen Holzbaupreis 2013. Die rund 30 Besucher konnten so im perfekten Ambiente nach einleitenden Kurzvorträgen Fragen stellen, diskutieren und gemeinsam mit den Referenten Lösungen für ihr Holzbauvorhaben erarbeiten.

 

Jeder Mensch muss etwas für den Klimaschutz tun.
Martin Hirner Dipl.-Ing. Architekt BDA und Stadtplaner/ Hierner & Riehl Architekten München

Holzbau als perfekter Rahmen
Das globale Thema Klimawandel trifft auch die Kommunen. Klimaschutz wird gefordert und gefördert. In dieses Horn stieß auch der Architekt Martin Hirner in seinem Vortrag. Jeder Mensch müsse etwas für den Klimaschutz tun. Ein Holzbau kann dazu einen großen Teil beitragen. Jeder Kubikmeter Holz speichert eine Tonne CO₂. Wie ein moderner kommunaler Holzbau aussehen kann, erfuhren die Teilnehmer am Veranstaltungsort selbst. Das Finanzamt Garmisch-Partenkirchen wurde in Holzmassivbauweise gefertigt. Die Brettschichtholzstützen und elementierten Hohlkastendecken verdeutlichen die Vorfertigungsmöglichkeiten des modernen Holzbaus. Das Energiekonzept des Gebäudes unterschreitet die Vorgaben der Energieeinsparverordnung für Gebäude (EnEV 2009) um 45% und stellt somit ein Zukunftsfähiges Konzept für kommunale Bauten dar. Durch solche Bauten können Kommunen eine Vorbildfunktion für private Bauherren übernehmen, machte Martin Hirner abschließend deutlich.

Architekt Florian Lichtblau verdeutlichte die hohe Bedeutung einer frühen exakten Planung bei Bauvorhaben

Exakte Planung – gelungener Holzbau
Durch den Diskussionscharakter der Veranstaltung wurden die Teilnehmer von Anfang an mit eingebunden und konnten auch kritische Fragen stellen. So berichtete ein Zuhörer von Belüftungsproblemen in einem Holzgebäude. Moderator und Architekt Florian Lichtblau antwortete darauf, dass diese Probleme von der Planung herrührten und nicht dem Baustoff Holz anzulasten sind. Das Gebäude hätte die Schwierigkeiten auch bei anderen Baumaterialien gezeigt. Dieses Beispiel zeige aber, wie wichtig eine ordentliche Planung aller Beteiligten im Vorfeld sei. „Integrale Planung funktioniert dann, wenn der Statiker effizient argumentiert“, so Lichtblau.

Holz schafft Identität
Architekt Mauritz Lüps stellte den Charakter und die Ästhetik des Baustoffes Holz in den Vordergrund. Holz habe anders als andere Baustoffe einen Rhythmus. Er sprach daher von einem „Konstruieren des Wohnens mit Holz“. Der Ausspruch „Ich wohne in einem Holzhaus“, sei sehr identitätsstiftend. Holz als Baustoff kann eine engere Bindung zu den Bauherren aufbauen, als andere Rohstoffe. Neben vielen anderen Objekten stellte er den aktuellen Stand des Erweiterungsbau des Werdenfelsmuseums vor. Bei einem Bau eines Heimatmuseum sind Akzeptanz bei der Bevölkerung und optische Einbindung in den Baubestand sehr wichtig, daher war Holz hier der Baustoff der Wahl.

Architekt Mauritz Lüps berichtete, dass sich Bauherren mit Holzbauten identifizieren.

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