Interview
24. November 2017

5 Fragen zu den Waldschildern

Michael Höcker, proHolz Bayern Projektmanager Kommunikation-PR, erklärt die Hintergründe der Aktion und und berichtet von den bisherigen Reaktionen auf die Schilder.

Im März 2016 wurden Hinweisschilder vorgestellt, die die Bevölkerung im Wald über die Notwendigkeit und den Nutzen der Waldbewirtschaftung informieren sollen. Was waren die Hintergründe der Aktion?

Während viele städtisch geprägte Menschen die Bewirtschaftung der Felder und Wiesen positiv sehen, betrachten sie forstliche Erntemaßnahmen und beanspruchte Wege im Wald mit Skepsis. Hier setzen unsere Waldschilder an, die das Wissen direkt am Ort des Geschehens vermitteln. Wir wollen über Sinn und Nutzen nachhaltiger Waldpflege aufklären und so das Verständnis für die Forstwirtschaft bei den Waldbesuchern erhöhen.

Wer war an der Entwicklung der Schilder beteiligt?

Die Schilder wurden von proHolz Bayern in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Forst und Holz im C.A.R.M.E.N. e.V. in Straubing und der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Niederbayern e.V. (FVN) entwickelt. Erstmalig wurde die Idee vom Vorsitzenden der WBV Starnberg Martin Fink bzw. der Forstlichen Vereinigung Oberbayern eingespeist. Die Forstwirtschaftlichen Vereinigung Niederbayern wurde als Partner beteiligt, weil dort im Jahr 2013 die „PEFC-Waldoffensive 300 Schilderaktion“ durchgeführt wurde und die FVN dadurch ihre positiven Erfahrungen einspeisen konnte.

Wir wollen über Sinn und Nutzen nachhaltiger Waldpflege aufklären und so das Verständnis für die Forstwirtschaft bei den Waldbesuchern erhöhen
Michael Höcker Projektmanager Kommunikation-PR

Es gibt drei verschiedene Waldschilder. An welchen Orten im Wald trifft man auf welches Schild?

Das große Schild „Wir pflegen. Sie erleben.“ ist für Orte im Wald gedacht, an denen Waldbesucher verweilen. Etwa Wanderparkplätze oder Weggabelungen. Das Schild begrüßt die Besucher und gibt ihnen erste Informationen zur Waldpflege und heimischen Holzverwendung mit auf den Weg. Das dreieckige Schild „Wir pflegen. Sie genießen.“ ist mobil einsetzbar und kann an Stellen aufgehängt werden, an denen kürzlich eine Holzernte-Maßnahme stattgefunden hat. Es wird erklärt, dass diese Arbeit der Pflege des Waldes und somit seiner Erhaltung dient. Das Schild kann aber auch auf Pflanzflächen aufmerksam machen, an denen neuer Wald entsteht. Das quadratische Schild „Wir pflegen. Sie profitieren.“ ist für den einmaligen Einsatz an Holzpoltern gedacht und zeigt auf, dass Holz ein ökologischer Bau-, Werk- und Energiestoff aus der Region ist. Auf allen Schildern werden zudem die örtlichen Ansprechpartner für Fragen rund um Wald und Holz bekannter gemacht.

Wie viele Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse haben sich bisher an der Aktion beteiligt und wie viele Schilder wurden verteilt?

Es haben sich insgesamt 60 Forstbetriebsgemeinschaften und Waldbesitzervereinigungen an der Aktion beteiligt und 244 Schilder „Wir pflegen. Sie erleben.“ und 242 Schilder „Wir pflegen. Sie genießen.“ aufgestellt. Zudem wurden rund 2.900 Polterschilder verteilt.

Vor allem die prägnante Farbe sticht ins Auge. Wie waren die Reaktionen darauf und gibt es schon Rückmeldungen seitens der FZus zu der Akzeptanz der Schilder?

Die Farbgebung war für einige Personen gewöhnungsbedürftig und wurde diskutiert. Aber die Schilder sollen ja auffallen und ihre Botschaften im Gedächtnis bleiben. Die Rückmeldungen auf die Schilder waren durchweg positiv. Einige Mitarbeiter von FBG oder WBV wurden schon positiv auf die Schilder angesprochen. Bei den Aufstell-Aktionen waren immer Vertreter der örtlichen Politik sowie der Lokalpresse anwesend. Das zeigt uns, dass das Thema Forstwirtschaft und die Aufklärung über das Tun im Wald von großem Interesse ist.

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